Abszess
Was ist ein Abszess?
Ein Abszess („Eiterpickel“) ist ein mit Eiter gefüllter Hohlraum im Gewebe. Dieser befindet sich meist direkt unter der Haut. Prinzipiell kann ein Abszess überall im Körper entstehen, z.B.:
- im Intimbereich
- in der Achselhöhle
- am Gesäß
- im Mund
- im Gehirn…
Die Ursache für einen Abszess ist eine bakterielle Entzündung, meist steckt das Bakterium Staphylococcus aureus hinter der Infektion.
Mögliche Risikofaktoren für die Entstehung:
- geschwächte Immunabwehr
- Diabetes mellitus
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- bestehende Schäden an der Haut (bei Schuppenflechte oder Neurodermitis)
- Hautverletzungen (z.B. durch Unfälle, Operationen, Katheter)
Behandlung von Abszessen
Ein Antibiotikum dringt nicht in eine Abszesshöhle vor, da sich der Eiterherd stets in einer Kapsel befindet. Die Behandlung besteht aus einer Operation durch einen Arzt, der den Eiter chirurgisch entfernt. „Ubi pus, ibi evacua“ (Wo Eiter ist, dort entleere ihn) pflegten schon Mediziner im alten Rom zu sagen.
Achtung: Versuchen Sie niemals einen Abszess selbst aufzudrücken oder aufzustechen, da dadurch die Erreger in die Blutbahn oder in tiefer liegendes Gewebe verbreitet werden können.
Wundversorgung nach der chirurgischen Entfernung des Abszesses
Der Verlauf und die Prognose sind von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Größe, Lage (Lokalisation) und der Behandlung, abhängig. Nach der chirurgischen Entfernung des Abszesses erfolgt eine phasen- und patientengerechte Wundversorgung. Die Wunde sollte nur mit gefiltertem Leitungswasser ausgeduscht werden (Empfehlung: Robert- Koch-Institut).
Die Therapie besteht aus einer fachgerechten, regelmäßigen und konsequenten Wundbehandlung. Wird der Abszess nicht ordnungsgemäß behandelt, besteht die Gefahr, dass sich in der Wunde erneut ein Abszess bildet.
Wie können Sie die Wundheilung unterstützen?
- Druck auf das Wundareal vermeiden
- ausgewogene Ernährung
- auf Rauchen verzichten
Darauf sollten Sie außerdem achten:
- gründliche Hautpflege (besonders an Stellen, die viel Schweiß produzieren)
- keine zu enge Kleidung tragen (Aufscheuern der Haut vermeiden)
- Intimsprays oder -lotionen vermeiden
- Verdauungsprobleme vermeiden